Die Entwicklung der Erlebnisburg Altfinstermünz, übersichtlich dargestellt in der Zeittafel.
Die Klause Altfinstermünz liegt an der Via Claudia Augusta, in der Finstermünzschlucht am Fuße des 1.186 m hohen Finstermünzpasses. Altfinstermünz ist von verschiedenen Seiten zu erreichen, ein Weg führt vom Unterengadin ins Obere Gericht, ein zweiter Weg führte schon zur Römerzeit nach Altfinstermünz, die Via Claudia Augusta.
Die Römerstraße VIA CLAUDIA AUGUSTA dürfte im Bereich von Atfi nstermünz den Inn mit Hilfe einer Brücke überwunden haben.
Gerichts- oder Mallstätte für die Region Unterengadin – Nauders – Pfunds.
Im Jahr 1078 stationierte Herzog Welf von Bayern im Kriegszug gegen die Bischöfe von Chur in der „Clusa“ (Enge oder Klause von Altfinstermünz) eine Besatzung.
Im Jahr 1159 wurde Altfinstermünz als „Vinestana silva“ („Wald von Finstermünz“) erstmals urkundlich erwähnt. Das Wort Finstermünz kommt vom indoeuropäischen mintsja in der Bedeutung „aufragender Fels“.
Urkundliche Erwähnung einer Höhlenburg als „castrum Luech in der Vinst(er)minze".
Ab ungefähr 1300 wurden hier schon Zölle eingehoben; die ältesten Mauttarife sind aber erst ab 1534 überliefert.
Erzherzog Sigismund ließ nach 1472 an dieser strategischen Stelle die Grenzbefestigung Siegmundsegg samt einer Brücke über den Inn errichten, zum Schutz vor Einfällen aus dem Engadin. Die Feste klebt am rechten Felsufer des Inns. Der Brückenturm mit einer Holzbrücke, die auf österr. Seite gedeckt, auf Schweizer Seite offen ist.
Finstermünz war ein Bollwerk im (Tiroler-)Engadiner Krieg.
Errichtung des Klausenturmes und der Wehrmauern.
Die benachbarte Kapelle „Mariä Himmelfahrt“ wurde 1605 gebaut und geweiht.
Ab 1652 war Finstermünz die Grenze zwischen Tirol und Graubünden.
Die alte Zollstätte wurde 1779 aufgelassen und nach Martinsbruck verlegt, Finstermünz wurde zum Gasthaus mit einer Brauerei. Im Zweiten Koalitionskrieg (Napoleonische Kriege) von 1799 machten die Pfundser Schützen 300 Gefangene in Finstermünz.
Kämpfe in den Koalitionskriegen.
1845 wurde die Brücke erneuert, 1948/49 saniert, seit 1999 ist sie wieder öffentlich begehbar.
1854 wurde mit dem Bau der von Karl Ritter von Ghega geplanten und von Baumeister Benedikt Perwög ausgeführten Hochfinstermünzstraße und der Kajetansbrücke (991 m ü. A.) von Pfunds nach Nauders begonnen, wodurch die alte Holzbrücke über den Inn an Bedeutung verlor.
Ab 1856 wurde Finstermünz (ab nun Altfinstermünz), wegen der Vollendung der neuen Straße von der Kajetansbrücke nach Nauders, bedeutungslos. Altfinstermuenz wurde nur noch als landwirtschaftlicher Betrieb genutzt.
Um 1875 wurde die von einem Unwetter zerstörte Brücke höher verlegt.
Wurde Altfinstermünz an Herrn verkauft. In Staatsbesitz blieben nur Sigmundseck und der Brückenturm.
Erwarb DI Eduard Senn aus Pfunds die Burganlage.
Fand erneut eine Brückensanierung durch das Bundesdenkmalamt statt. Die Brücke wurde wieder tiefer gelegt und unter Denkmalschutz gestellt.
Seit 1999 ist die Brücke wieder frei passierbar. Öffnung der Brücke als Bindeglied zwischen Tirol und dem Engadin. (Schengen)
2001 erwarb die Gemeinde Nauders die Burganlage und kaufte 2003 auch Sigmundseck und den Brückenturm. Gründung des Vereins Altfinstermünz.
Ab 2002 begannen die Vorbereitungsarbeiten zur Burgsanierung mit der fotogrammetrischen Vermessung und der Baualterkartierung.
Vorbereitungsarbeiten zur Renovierung.
Ab 2004 wurde in 8 Teilprojekten die gesamte Anlage restauriert und mit der Eröffnung der Klausenschenke im Jahre 2017 die Hauptarbeiten abgeschlossen.
Einweihung der Kapelle und Außenrestaurierung Brückenturm und Sigmundseck.
Errichtung des Wirtschaftsgebäudes und der Steinschlagsicherung.
Errichtung des Besucherzentrums.
Beginn der Restaurierungsarbeiten am Klausenturm.
Eröffnung des Besucherzentrums und Klausenturm.
Abschluss der Renovierungsarbeiten.
Ausbau der Klausenschenke.
Sanierung und Revitalisierung
Bericht zrugg Gschaut 2002
In der Innschlucht, oberhalb von Pfunds liegt hart an der Schweizer Grenze Altfinstermünz. Schon die Römer bauten die erste Heerstraße durch die Schlucht und überquerten den Inn mit einer einfachen Holzbrücke. Erst im Mittelalter entstand der wuchtige Turm im Fluss mit der heutigen Brücke. Erste Baurechnungen der Befestigung stammen aus dem Jahre 1263. 1380 wurde die Straße nachweislich bereits befahren. Und im 1500 Jahrhundert erhielt Altfinstermünz strategische Bedeutung durch die Zwistigkeiten mit den Engadinern. Und dort wurde auch vom Landesfürsten Herzog Sigmund die kleine Festung oberhalb der Brücke gebaut.
Doch nicht nur als Zoll- und Grenzposten war Finstermünz berühmt. So galt es im Krieg der Engadinger als zentraler Schutzwall und übernahm somit auch hier eine wichtige Funktion. Nach dem Ende dieser Auseinandersetzung und der Verlagerung des Zollpostens nach Martinsbruck im Jahre 1779 wurde Finstermünz dann als Brauerei und Gasthof genutzt. Diese gastronomische Nutzung hielt allerdings nicht lang vor, denn um 1799 war die Befestigung erneut ein wichtiger Austragungsort der Kämpfe in den sogenannten Koalitionskriegen. Nach so vielen gewaltsamen Auseinandersetzungen fand die Feste letztendlich doch ihre Ruhe und bekam 1875 einen neuen Brückenbau, welcher in den Folgejahren von 1948 auch unter Denkmalschutz gestellt wurde. Seit dieser Zeit gilt die Grenzfeste Altfinstermünz als Verbindung zwischen Tirol und Engadin und ist eines der Hauptsehenswürdigkeit in der Umgebung.