Zeittafel Altfinstermünz

Historischer Rückblick

  1. Die Römerstraße VIA CLAUDIA AUGUSTA dürfte im Bereich von Atfi nstermünz den Inn mit Hilfe einer Brücke überwunden haben.

  2. Gerichts- oder Mallstätte für die Region Unterengadin – Nauders – Pfunds.

  3. Im Jahr 1078 stationierte Herzog Welf von Bayern im Kriegszug gegen die Bischöfe von Chur in der „Clusa“ (Enge oder Klause von Altfinstermünz) eine Besatzung.

  4. Im Jahr 1159 wurde Altfinstermünz als „Vinestana silva“ („Wald von Finstermünz“) erstmals urkundlich erwähnt. Das Wort Finstermünz kommt vom indoeuropäischen mintsja in der Bedeutung „aufragender Fels“.

  5. Urkundliche Erwähnung einer Höhlenburg als „castrum Luech in der Vinst(er)minze".

  6. Ab ungefähr 1300 wurden hier schon Zölle eingehoben; die ältesten Mauttarife sind aber erst ab 1534 überliefert.

  7. Erzherzog Sigismund ließ nach 1472 an dieser strategischen Stelle die Grenzbefestigung Siegmundsegg samt einer Brücke über den Inn errichten, zum Schutz vor Einfällen aus dem Engadin. Die Feste klebt am rechten Felsufer des Inns. Der Brückenturm mit einer Holzbrücke, die auf österr. Seite gedeckt, auf Schweizer Seite offen ist.

  8. Finstermünz war ein Bollwerk im (Tiroler-)Engadiner Krieg.

  9. Errichtung des Klausenturmes und der Wehrmauern.

  10. Die benachbarte Kapelle „Mariä Himmelfahrt“ wurde 1605 gebaut und geweiht.

  11. Ab 1652 war Finstermünz die Grenze zwischen Tirol und Graubünden.

  12. Die alte Zollstätte wurde 1779 aufgelassen und nach Martinsbruck verlegt, Finstermünz wurde zum Gasthaus mit einer Brauerei. Im Zweiten Koalitionskrieg (Napoleonische Kriege) von 1799 machten die Pfundser Schützen 300 Gefangene in Finstermünz.

  13. Kämpfe in den Koalitionskriegen.

  14. 1845 wurde die Brücke erneuert, 1948/49 saniert, seit 1999 ist sie wieder öffentlich begehbar.

  15. 1854 wurde mit dem Bau der von Karl Ritter von Ghega geplanten und von Baumeister Benedikt Perwög ausgeführten Hochfinstermünzstraße und der Kajetansbrücke (991 m ü. A.) von Pfunds nach Nauders begonnen, wodurch die alte Holzbrücke über den Inn an Bedeutung verlor.

  16. Ab 1856 wurde Finstermünz (ab nun Altfinstermünz), wegen der Vollendung der neuen Straße von der Kajetansbrücke nach Nauders, bedeutungslos. Altfinstermuenz wurde nur noch als landwirtschaftlicher Betrieb genutzt.

  17. Um 1875 wurde die von einem Unwetter zerstörte Brücke höher verlegt.

  18. Wurde Altfinstermünz an Herrn verkauft. In Staatsbesitz blieben nur Sigmundseck und der Brückenturm.

  19. Erwarb DI Eduard Senn aus Pfunds die Burganlage.

  20. Fand erneut eine Brückensanierung durch das Bundesdenkmalamt statt. Die Brücke wurde wieder tiefer gelegt und unter Denkmalschutz gestellt.

  21. Seit 1999 ist die Brücke wieder frei passierbar. Öffnung der Brücke als Bindeglied zwischen Tirol und dem Engadin. (Schengen)

  22. 2001 erwarb die Gemeinde Nauders die Burganlage und kaufte 2003 auch Sigmundseck und den Brückenturm. Gründung des Vereins Altfinstermünz.

  23. Ab 2002 begannen die Vorbereitungsarbeiten zur Burgsanierung mit der fotogrammetrischen Vermessung und der Baualterkartierung.

  24. Vorbereitungsarbeiten zur Renovierung.

  25. Ab 2004 wurde in 8 Teilprojekten die gesamte Anlage restauriert und mit der Eröffnung der Klausenschenke im Jahre 2017 die Hauptarbeiten abgeschlossen.

  26. Einweihung der Kapelle und Außenrestaurierung Brückenturm und Sigmundseck.

  27. Errichtung des Wirtschaftsgebäudes und der Steinschlagsicherung.

  28. Errichtung des Besucherzentrums.

  29. Beginn der Restaurierungsarbeiten am Klausenturm.

  30. Eröffnung des Besucherzentrums und Klausenturm.

  31. Abschluss der Renovierungsarbeiten.

  32. Ausbau der Klausenschenke.

Gemälde Karl Eduard Biermann 1803-1892

Gemälde Biermann

©Bundesdenkmalamt, Federzeichnung Mitte 19.Jh.

©Bundesdenkmalamt, Mitte 19.Jh.

Zeichnung Tony Grubhofer, ©Ellmenreichs Bücher

Zeichnung Tony Grubhofer 1899

Alter Stich Alfinstermünz

Altfinstermünz - alter Stich

Vielfältige Nutzung durch die Jahrzehnte

Altfinstermünz